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jaleminirosuwaja > 04.01.2018, 09:21:27
janwo > 04.01.2018, 20:11:36
Yaouoay > 04.01.2018, 22:38:22
Zitat:buchstabieren, hofieren sind die einzigen, die ich kenne."verlieren" fällt mir noch ein. Wirklich interessantes Wort: Der ursprüngliche Wortstamm "los" hat sich fast komplett aufgelöst.
PeterSilie > 05.01.2018, 12:13:46
jaleminirosuwaja > 05.01.2018, 13:39:24
wortigkeit > 05.01.2018, 19:07:36
(05.01.2018, 12:13:46)PeterSilie schrieb: Mir fallen noch marschieren, schattieren, evtl. standardisieren (ich meine mich zu erinnern, Standard besteht ursprünglich aus Stand + hart), stolzieren, entnazifizieren (evtl. aber nazifizieren als Lehnbildung zu affizieren), evtl. auch frankieren, grundieren, halbieren, hausieren, haussmannisieren (eine Stadt nach den Plänen von Georges-Eugène Haussmann umbauen), kellnerieren (Kellner aber selbst von lat. cellar entlehnt), mehlieren, schnabulieren, schubladisieren, sinnieren, tirilieren, berlinisieren (auch andere Namen möglich)Marsch, Standard, Nazi, frankieren, Kellner und Berlin sind aber nun auch keine nativen Wörter (die Herkunft von Stolz ist umstritten). Das lässt sich binnen eines Augenblicks bei www.dwds.de selbst herausfinden. Wieweit sie je noch als Lehnwörter empfunden werden, steht natürlich auf einem anderen Blatt; möglich ist die Bildung bei Erbwörtern natürlich auch und Augenblicksbildungen wie haussmannisieren zeigen schön die Produktivität zu allerlei Basen. Mir scheint eine ursprünglich spielerische, ironische Note gemäß der hoch- und bildungssprachlichen Herkunft des Suffixes präsent zu sein.
Aber das sind natürlich nur Ausnahmen zu der gültigen Regel, dass Verben auf -ieren nicht nativ sind.
Zitat:"ahd. firliosan (8. Jh.), mhd. verliesen, vliesen [...] Das durch grammatischen Wechsel aus stimmhaftem s entstandene r wird vom Prät. Plur. (mhd. verlurn) und vom Part. Prät. (mhd. verlorn) in frühnhd. Zeit auf alle Formen übertragen; vgl. kiesen neben auserkoren".
janwo > 05.01.2018, 19:42:00
(04.01.2018, 22:38:22)Vielleicht hätte ich nicht "ich kenne" sondern "mir einfallen" schreiben sollen: Yaouoay schrieb:Zitat:buchstabieren, hofieren sind die einzigen, die ich kenne."verlieren" fällt mir noch ein. Wirklich interessantes Wort: Der ursprüngliche Wortstamm "los" hat sich fast komplett aufgelöst.
Wenn man das Wort auseinandernimmt, kommt es einem vor, als wäre "l" der Verbstamm: "ver-l-ieren".
(05.01.2018, 12:13:46)PeterSilie schrieb: Mir fallen noch marschieren, schattieren, evtl. standardisieren (ich meine mich zu erinnern, Standard besteht ursprünglich aus Stand + hart), stolzieren, entnazifizieren (evtl. aber nazifizieren als Lehnbildung zu affizieren), evtl. auch frankieren, grundieren, halbieren, hausieren, haussmannisieren (eine Stadt nach den Plänen von Georges-Eugène Haussmann umbauen), kellnerieren (Kellner aber selbst von lat. cellar entlehnt), mehlieren, schnabulieren, schubladisieren, sinnieren, tirilieren, berlinisieren (auch andere Namen möglich)
Aber das sind natürlich nur Ausnahmen zu der gültigen Regel, dass Verben auf -ieren nicht nativ sind.
Yaouoay > 05.01.2018, 21:44:58
Ρhantom > 26.04.2019, 16:30:32