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janwo > 12.09.2012, 10:07:51
(11.09.2012, 19:08:10)Kevin schrieb: Auch wenn Englisch als Weltsprache negative Seiten hat, ist es bisher der einzige Fall, wo eine Weltsprache so sehr Verbreitung fand und so hohen Anklang. Von den meisten Menschen, mit denen man zu tun haben wird im Leben, kann/sollte man ausgehen, dass sie zumindest Grundkenntnisse in Englisch haben, egal wo auf dem Planeten.Das ist mit sicherheit eher zu erwarten, als bei Latein oder Esperanto, aber dennoch wird nicht überall Englisch gesprochen: http://chronicle.com/blogs/linguafranca/...chongqing/
(11.09.2012, 23:50:25)AlexderFranke schrieb: Standard-Deutsch ist auch eine Kunstsprache so ähnlich wie Esperanto.Das ist eine mutige These. Magst Du die in einem neuen Thread mal ausführlicher vertreten?
thf > 12.09.2012, 19:26:33
(11.09.2012, 19:08:10)Kevin schrieb: Ich will mich gar nicht zu sehr in die Diskussion einmischen, da ich mich selbst kaum mit dem Thema auskenne. Aber für mich spricht einiges dagegen, das Latein als Verkehrssprache wieder einzuführen. Einmal ist die Struktur des Latein für die Sprecher heutiger Sprachen in Europa oft zu komplex. Englisch empfinden die meisten als weitaus einfacher durch seine immer isoliertere Struktur.
(11.09.2012, 19:08:10)Kevin schrieb: Ansonsten stimme ich dir zu, Englisch verbessert nur die Vormachtstellung der englischsprachigen Welt und Esperanto fehlt die Natürlichkeit und Geschichte, obwohl dies immer weniger stimmt, seitdem es bereits Generationen von Muttersprachlern gibt. Aber vielleicht ist eine Sprache ohne Nation und ohne konnotierende Geschichte/Herkunft besser geeignet für eine Sprache, die alle sprechen sollen. Allerdings ist Esperanto dazu viel zu romanischzentriert.
(11.09.2012, 19:08:10)Kevin schrieb: Auch wenn Englisch als Weltsprache negative Seiten hat, ist es bisher der einzige Fall, wo eine Weltsprache so sehr Verbreitung fand und so hohen Anklang.Na ja, man könnte auch argumentieren, dass die Verbreitung von Englisch und Latein, vor dem Hintergrund der (insb. technischen) Möglichkeiten und des jeweiligen Kontextes in der Relation gesehen gleich war.
(11.09.2012, 19:08:10)Kevin schrieb: Von den meisten Menschen, mit denen man zu tun haben wird im Leben, kann/sollte man ausgehen, dass sie zumindest Grundkenntnisse in Englisch haben, egal wo auf dem Planeten.Es ist natürlich immer etwas schwer, von seinen eigenen Erfahrungen Verallgemeinerungen zu formulieren, aber tendenziell würde ich das eher nicht unterschreiben; ich kenne genug Leute, die kein Wort Englisch können und noch mehr, die sich enorm schwer tun.
(11.09.2012, 19:08:10)Kevin schrieb: Dass Englisch heimische Sprachen verdrängt und infiltriert, ist natürlich negativ, wäre aber mit jeder anderen Weltsprache passiert. Daher sollte nicht unbedingt der forcierte Gedanke einer Weltsprache im Zentrum stehen, sondern die Mehrsprachigkeit, um die Diversität zu schützen.Zustimmung =)
Kevin > 13.09.2012, 01:02:55
Zitat:Das ist mit sicherheit eher zu erwarten, als bei Latein oder Esperanto, aber dennoch wird nicht überall Englisch gesprochen
Zitat:Es ist natürlich immer etwas schwer, von seinen eigenen Erfahrungen Verallgemeinerungen zu formulieren, aber tendenziell würde ich das eher nicht unterschreiben; ich kenne genug Leute, die kein Wort Englisch können und noch mehr, die sich enorm schwer tun.Leute, ich weiß, dass bei weitem nicht die ganze Weltbevölkerung Englisch spricht. ;) Deswegen sprach ich ja auch von Leuten, mit denen man im Leben zu tun haben wird. Das werden überwiegend Europäer sein oder städtische, gebildetere Menschen aus anderen Ländern, damit meine ich, keine Bauern, Einheimische oder andere. (Außer natürlich bei einer Feldforschung) Und na klar, es gibt auch in Deutschland junge Menschen, die kein Wort Englisch können. Ich kenne selbst so eine Person. Dennoch ist der Regelfall in Europa und den etwas höheren Bildungsklassen in städtischen Gebieten außerhalb von eh anglophonen Ländern, dass Englisch gelernt wird. Und mit Fug und Recht kann man bei den meisten Begegnungen zuerst davon ausgehen, dass zumindest rudimentäre Grundkenntnisse vorhanden sind.
Zitat:Weiterhin denke ich aber, dass die Komplexität nicht unbedingt ein Kriterium ist; wenn man eine Sprache lernen will/muss schafft man das i.d.R. auch.Damit hast du natürlich Recht. Nicht nur die Komplexität entscheidet, auch der Hintergrund, die Motivation, die Didaktik etc. Aber wenn es eine Sprache gibt, die einer Sprachgemeinschaft eh leicht fällt, greift man eher zu dieser als Verkehrssprache als zu einer, die schwieriger erscheint.
Zitat:Na ja, man könnte auch argumentieren, dass die Verbreitung von Englisch und Latein, vor dem Hintergrund der (insb. technischen) Möglichkeiten und des jeweiligen Kontextes in der Relation gesehen gleich war.Das finde ich ganz und gar nicht. Latein hatte vielleicht regional eine große Verbreitung. Aber es war im römischen Reich eigentlich meistens eher die Sprache der Verwaltung und von höher Gebildeten. Die eroberten Völker behielten oft ihre eigene Sprache und konnten kein Wort Latein, bzw. nur Brocken. Als Latein so sehr verbreitet wurde in die heutigen romanischen Länder, ist es ja bereits Vulgärlatein gewesen und hat sich dann weiter aufgesplittet. Ich finde die beiden Fälle Englisch - Latein nicht umbedingt vergleichbar und würde Englisch als bei weitem verbreiteter ansehen, wohlgeachtet des technischen Fortschrittes im Vergleich zu damals.
janwo > 06.01.2013, 17:10:30
janwo > 19.04.2013, 22:27:05