Es gibt unterschiedliche Versionen von HPSG, u.a. viele, in denen nahezu jede Generalisierung durch die Typenstruktur abgebildet wird. Dies ist ebenso problematisch wie der radikale Lexikalismus der HPSG, denn hier wird zum einen alles im Lexikon kodiert, aber nicht erklärt, wie wir diese reiche Lexikonstruktur erben und zum anderen die Syntax - aus dem gleichen Grund - desyntaktifiziert. Eigentlich ist Syntax in HPSG fast nur noch Überprüfen von Beschränkungen, die eigentlich bereits im Lexikon angelegt sind. Vgl. zur Kritik am Lexikalismus Borer, H. (2005): In Name Only.
Abgesehen davon ist HPSG ein explizites Grammatikmodell, das eine Vielzahl von Analysen anbietet, bei der die Konkurrenz erstmal schlucken muss. Im übrigen: Manche Leute nehmen an, dass das, was in Sag/Wasow/Bender steht, auch HPSG ist. Ist es aber nicht, bestenfalls HPSG-lite. Also Vorsicht! Stefan Müller stellt das alles allerdings korrekt dar und die Bibel bleibt Pollard und Sag 1994.