Inzwischen kennen sich meines Wissens hier ein paar mehr damit aus. Ich gebe male meinen Senf dazu.
Es wäre nützlich, etwas über die verwendeten Theorien und Formalsprachen eures Seminars zu wissen.
Vermutlich geht es um Typentheorie, kompositionelle Semantik und speziell um Montague.
Wahrheitswertfähige Aussagen werden
- bei extensionaler Betrachtung als 1 oder 0
- bei intensionaler Betrachtung als Funktionen, die je einer Welt einen Wahrheitswert 1 bzw. 0 zuordnen,
interpretiert.
der Präsident, der lügt
ist nicht wahrheitswertfähig. Der Ausdruck ist
- bei extensionaler Betrachtung als Individuum (Typ <e>)
- bei intensionaler Betrachtung als Funktion, die je einer Welt ein Individuum zuordnet (Typ <s, <e>>) ,
zu interpretieren.
Kommt dir das bekannt vor?
der Präsident, der lügt sollte nun zum Wahrheitswert einer Aussage beitragen, zum Beispiel von
Der Präsident, der lügt, wäre wohl Hilary Clinton.
Oder
Der Präsident, der lügt, hustet. Dieses Beispiel ist einfacher. Es ist in etwa paraphrasierbar durch
Es gibt genau einen derart, dass er Präsident ist und lügt und hustet.
Eine klassische PL-nahe Übersetzung:
Es gibt einen x und für alle y gilt: x ist Präsident und wenn y Präsident ist, ist y identisch mit x. x lügt und x hustet.
Das Bisherige muss einem wohl erst mal klar sein. Habe ich mich irgendwo verhaspelt?