Isomorphismus (oder:
Isomorphie) = wörtlich: 'Gleichförmigkeit'; im Sinne von 'hat denselben Aufbau', oftmals im Vergleich verschiedener Beschreibungsebenen (Phonologie - Morphologie - Syntax); zugrunde liegt die Idee, dass aus einer bestimmten Menge Elementen der unteren Ebene sich die Elemente der Höheren Ebene konstruieren lassen, welche selbst wiederum zu Elementen der nächsthöheren Ebene zusammengefügt werden: aus Lauten setzen sich Morpheme und Wörter zusammen, aus Wörtern Sätze, aus Sätzen Texte.
Lineare Isomorphie: Elemente haben eine bestimmte Reihenfolge, diese Reihenfolge findet sich auf anderen Beschreibungsebenen wieder. Ein Beispiel wäre die Köpfigkeit, d.h. ist der Kopf eines Kompositums (Morphologie) rechts oder links und ist der Kopf einer Phrase oder eines Satzes (Syntax) rechts oder links?
Beispiel:
Morphologie:
Haustür, der Kopf ist
Tür, rechts;
Syntax:
meine alte grüne Haustür; der Kopf ist
Haustür, rechts
Paradigmatische Isomorphie: Elemente können an ihrer Position (nur) gegen bestimmte andere Elemente ausgetauscht werden.
Beispiele:
In einem Satz kann z.B. ein Nomen zumeist nur gegen andere Nomen ausgetauscht werden, aber eben nicht gegen ein Verb oder eine Adposition:
Ich sehe den Hund.
Ich sehe den Tisch.
*Ich sehe den grün.
*Ich sehe den ab.
In einer Wortbildung mit z.B. {-bar} kann die Basis nur ein Verb sein aber kein Adjektiv usw.:
unsagbar, denkbar, fühlbar, machbar, *grünbar, *(un)kaputtbar, *unhundbar, *unvierbar
In bestimmten Konsonantenclustern können nur Laute der selben Klasse an derselben Stelle stehen, in Affrikaten beispielsweise kann das zweite Element immer nur ein Frikativ sein: /pf/, /kch/, */pk/ .