Hallo, liebe Linguisten.
Ich habe ein großes Problem. Für einen Unikurs in der Anglistik soll ich im Bereich Sprachtransfer eine kleine Studie durchführen. Ich habe mich dazu entschieden, soziopragmatischen Transfer (forward, L1-L2, written Discourse) zu beleuchten.
Insbesondere möchte ich schauen: wie realisieren englische Muttersprachler Requests, d.h. Forderungen, und wie machen das deutsche Muttersprachler in ihrer L2 Englisch. Eine Datenanalyse möchte ich dann in Relation setzen zu gängigen Modellen (linguistischer) Höflichkeit, zu "Politeness" gibt es ja im englischsprachigen Raum auch eine ganze Menge verschiedener Ansätze.
Nachdem ich mich nun an These und Grundlagen versucht habe und auf 12 Seiten Wesentliches exzerpiert habe, bin ich im empirischen Teil steckengeblieben. Mein Problem: ich finde kein technisches Szenario, nach welcher Methode ich meinen Korpus erfassen soll. Ich habe bisher so gedacht: ich definiere ein Problem, das aus dem Berufsleben bekannt ist, und das auf einer Forderung von A an B aufbaut. Nun lasse ich diese konkrete Forderung von Testpersonen sprachlich realisieren. Da der Rahmen meiner Arbeit begrenzt ist und meine Professorin ein kleines Datenset will, es geht nur darum zu zeigen, dass man mit Sprache arbeiten kann, darf das auch nicht uferlos werden. Wir reden also von einem Minimalding, trotzdem möchte ich, dass es gut durchdacht ist.
Wie würdet ihr das machen. Situation vorgeben und dann einfach z.B. zwei native English speaker die Forderung in einer E-Mail verfassen lassen und zum Vergleich die selbe Aufgabe zwei L2 Englisch sprechenden deutschen Muttersprachlern stellen? Dazu kommt, dass ich viel über die IFIDs nach Searle nachgedacht habe, und mit Stress und Intonation fällt es ja schwer, im schriftlichen Diskurs umzugehen, oder? Performative Verben, Satzbau, Tempus und Modus stehen natürlich zur Verfügung und könnten die Analyse fundieren.
Hmm, ich hoffe, das ist für einen Newby nicht zu unverständlich geschrieben. Bitte helft, denn ich komme einfach gerade nicht weiter und das wurmt mich.
Alles Liebe und Danke,
Micha