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Glottisschläger > 20.02.2015, 12:21:11
janwo > 20.02.2015, 17:56:34
thf > 21.02.2015, 10:35:02
(20.02.2015, 17:56:34)janwo schrieb: Im etym. WB von Pfeifer wirrd in der Tat von Geselle auf Saal verwiesen, als Bedeutungsindizierung wird 'jemand, der den Schlafsaal mit einem teilt' angegeben, man sehe auch Gesellschaft. Die Bedeutung 'Handwerkskundiger' ist erst wesentlich später entstanden.Das war mir gar nicht klar, spannend :) Interessant finde ich, dass in den anderen germanischen Sprachen, wenn ich das richtig sehe, z.T. für 'Geselle', 'Gesellschaft' (i.S. von Vereinigung) und 'Gesellschaft' (im soziologischen Sinne) (sowie Saal) jeweils eigene Wörter vorhanden sind, während im Deutschen 'Saal' so "explodiert" ist.
Interessant ist, dass das selbe Motiv auch bei Kamerad vorkommt – vgl. lat. camera 'Kammer, Zimmer' (je nach Entlehnungszeitpunkt).
janwo > 21.02.2015, 11:03:43
Glottisschläger > 21.02.2015, 14:04:37
janwo > 21.02.2015, 16:45:16
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Glottisschläger > 21.02.2015, 23:09:08
janwo > 22.02.2015, 00:07:20
(21.02.2015, 23:09:08)Glottisschläger schrieb: das gotische saljan hat doch wohl mit dem Gesellen nur die Derivationsbasis gemein. Das verbale Suffix -jan hat doch wohl nichts mit dem Zirkumfix zu tun, das wohl aus dem Saal den Gesellen gemacht hat ...Jain. Ob das ein echtes Zirkumfix ist, sei mal dahingestellt. Im Gegenwartsdeutschen vielleicht, wenn man es da denn noch produktiv findet (dazu bin ich um diese Tageszeit nicht in de Lage, tut mir Leid). Echte ZIrkumfixe sind ein diskontinuierliches Morphem, d.h. die zwei Hälften müssen gemeinsam an die Basis heran treten, um den gewünschten Effekt zu erzielen.