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Theophanu > 21.04.2012, 11:33:08
Gernot Back > 21.04.2012, 12:45:24
(21.04.2012, 11:33:08)Theophanu schrieb: Ich verstehe grundsätzlich, dass es momentan für viele ein Problem darstellt und dass es in den meisten Ohren sehr künstlich klingt. Könnt ihr euch vorstellen, dass es irgendwann etwas ganz Natürliches sein wird und dass es niemanden mehr stört, wenn nur mehr von 'XY_innen' die Rede' ist?Nein, das kann ich mir nicht vorstellen, denn es verstößt gegen die Grice'sche Maxime der Modalität, unnötige Weitschweifigkeit zu vermeiden.
Theophanu > 21.04.2012, 13:55:05
Gernot Back > 21.04.2012, 16:19:55
Luise Pusch, Das Deutsche als Männersprache, S.62 (Suhrkamp, 1984) schrieb:Sie ist eine gute Student. Ihre Leistungen sind beachtlich und ihre Professor ist sehr zufrieden mit ihr. Früher war sie übrigens Sekretär bei einer Architekt
Kevin > 21.04.2012, 16:40:26
Theophanu > 21.04.2012, 21:30:36
Sebastian > 23.04.2012, 12:08:19
(21.04.2012, 21:30:36)Theophanu schrieb: Ich sehe ein, dass es viele linguistische Argumente gegen Gendern gibt.
Gernot Back > 23.04.2012, 15:34:13
(23.04.2012, 12:08:19)Sebastian schrieb: Ich finde, dass es nicht Aufgabe der Linguistik sein kann und sollte, Argumente für oder gegen bestimmte Ausdrucksweisen zu finden.Aber beschreiben, warum Gendern schon vom Ansatz her zum Scheitern verurteilt ist, kann sie sehr wohl: Keine noch so bemühten, politisch korrekten Klimmzüge können das Naturgesetz der Sprachökonomie auf Dauer außer Kraft setzen. Als linguistisch Interessierter beobachte ich das Phänomen auch nur; irgendetwas zwischen amüsiert und mitleidig.
thf > 23.04.2012, 16:30:12
suz > 23.04.2012, 16:59:45
Gernot Back > 23.04.2012, 17:14:46
(23.04.2012, 16:59:45)suz schrieb: C'mon. In der Debatte finde ich das Argument von Sprachökonomie schon reichlich weit hergeholt. Wir leisten uns bombastische Satzklammern und sind nicht Willens Sprecher und Sprecherinnen zu artikulieren?Wie anders als mit Sprachökonomie erklärst du dir sonst, dass so häufig nur gedoppelt von Arbeitnehmern und Arbeitnehmern, Kollegen und Kollegen, Genossen und Genossen die Rede ist, wobei das differenzierende Motionssuffix, auf das es doch eigentlich gerade ankommen sollte, verschluckt wird? Man erkannt zwar noch das Bemühen um politische Korrektheit, macht sich mit so etwas aber doch nur lächerlich, übrigens ebenso lächerlich, wie wenn man statt von dem Studenten von dem Studierenden im Singular (!) spricht und allen Ernstes meint, man hätte damit im Hinblick auf ein geschlechtsneutraleres Bewusstsein irgendetwas gewonnen.
suz > 23.04.2012, 17:58:03
(23.04.2012, 17:14:46)[Anonymisiert] schrieb: Wie anders als mit Sprachökonomie erklärst du dir sonst, dass so häufig nur gedoppelt von Arbeitnehmern und Arbeitnehmern, Kollegen und Kollegen, Genossen und Genossen die Rede ist, wobei das differenzierende Motionssuffix, auf das es doch eigentlich gerade ankommen sollte, verschluckt wird?
Gernot Back > 23.04.2012, 20:22:36
(23.04.2012, 17:58:03)suz schrieb: Ganz schnelle Frage dazu: Hast du systematische Evidenz dafür, dass es sich nur um "Dopplungen" handelt?Ich höre seit den Achtzigerjahren des letzten Jahrhunderts ganz genau hin bei diesem Gender-Sprech. Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass das simple Doppeln der maskulinen, unmovierten Form von Personen-, Amts- und Berufsbezeichnungen eher die Regel denn die Ausnahme ist, insbesondere dann, wenn Politiker und Verbandsfunktionäre schnell sprechen.
suz > 24.04.2012, 20:19:21
Hutschi > 28.04.2012, 13:38:43