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AlexderFranke > 15.03.2012, 03:08:36
Kevin > 15.03.2012, 12:28:26
AlexderFranke > 15.03.2012, 15:53:49
Kevin > 15.03.2012, 18:17:44
Zitat:Tiefes, gesprochenes Bairisch verstehe ich kaum noch, wohingegen ich Niederdeutsch recht gut verstehe. Es gibt im tiefen Bairisch noch mehr Wörter wie im Niederdeutschen, deren Sinn sich mir nicht erschließt.Wo kommst du denn her? Also bei tiefstem Bairisch verstehe ich 80-90%. Wenn ich mit meiner Oma auf Plattdeutsch spreche, die einen anderen Dialekt spricht als ich, und wir wohnen nur eine halbe Autostunde auseinander, verstehe ich 60-70%, andersherum wohl ähnlich.
Zitat:In der Gesellschaft hat Niederdeutsch heute auch eher eine Stellung wie ein Dialekt.Was genau meinst du damit? Die Ansicht der Menschen? Das trifft oft nach zu, auch wenn in der Öffentlichkeit so langsam die Aufklärung eintritt, dass es sich um eine Sprache handelt. Was die soziolinguistischen und funktionellen Bereiche angeht, ist es auch heute noch nicht zum Dialekt geworden. Es wird nicht als reine informelle Sprache benutzt, wie es bei Dialekten ist. Es wird in Literatur, in regionalen Institutionen etc. benutzt. Selbst der Bundestag hat mal auf Plattdeutsch getagt. Jedes Jahr gibt es mehr als 100 neue Bücher, die erscheinen, es hat seinen festen Platz in Funk- und Fernsehen und wird auch in anderen Domänen benutzt.
Zitat:Beim Flämischen reicht mir der Abstand genauso wenig aus wie beim Luxemburgischen, um sie als Sprachen für sich einzurufen.Gewiss, Flämisch ist keine Abstandssprache zum Niederländischen; Luxemburgisch auch nicht zum Moselfränkischen (allerdings zum Standarddeutschen). Aber der Abstand ist ja nicht das einzige Kriterium. Auch die staatliche Anerkennung und der staatliche Gebrauch zählen als Kriterium. Und dies trifft auf beide Varietäten zu, weil sie als Amtssprachen ihrer Lande anerkannt sind.
AlexderFranke > 15.03.2012, 19:37:04
Kevin > 15.03.2012, 21:46:11
janwo > 15.03.2012, 23:13:27
(15.03.2012, 21:46:11)Kevin schrieb: Ik heff dat Föhl, wi dreiht us in'n Kreis. Dat lett, as harrn wi verschillen Menen doröver, wat Bairsch en egen Spraak is, or nich. Aver de hele Fraag, wat is en Dialekt un wat en Spraak, is woll blots subjektiev toenn to föhren, linguistsch sehn gifft dat dor ja jümmers noch vele Problemen, de nich optolösen sünd. Bavento lett sik dat ok mehrstendeels blots för elk Spraak sülven klären, en allgemeen gellen Regelwark is dor nich mehr mööglich.
AlexderFranke > 16.03.2012, 02:32:05
AlexderFranke > 18.03.2012, 18:17:50
janwo > 18.03.2012, 22:21:06
Kevin > 19.03.2012, 02:43:00
AlexderFranke > 19.03.2012, 22:21:43
Kevin > 20.03.2012, 00:32:10
Zitat:Niederdeutsch sollte im angestammten Gebiet mit einer einheimischen Mehrheit verbreitet werden. Das trifft für Hinterpommern nicht mehr zu. Gleichwohl wäre es als Wahlfach vor allem in Orten mit verbliebenen niederdeutschen Einwohnern sinnvoll.Aber warum möchtest du dann die anderen Sprachen auch außerhalb ihres heutigen Sprachgebietes wieder ansiedeln? Ich würde meinen, wenn Menschen in einem Gebiet eine Sprache lernen "müssen", obwohl es für das Gebiet keine Sprecher mehr gibt, weckt das nur Unmut dafür, weil erst recht kein Grund gesehen wird. Ich bin eher dafür, eine Sprache so in seinem heutigen Gebiet zu stärken, dass es von alleine wieder ungefähre Größe annimmt. Alles andere wäre nicht anzuraten.
AlexderFranke > 20.03.2012, 01:18:06
Kevin > 21.03.2012, 16:51:22