Liebe Linguisten,
auf dem weg zur Arbeit habe ich mir gestern ein paar Gedanken über frei verwendete zu-Infinitive gemacht. Die Beispiele kennt irgendwie jeder, ihre Zahl ist Legion:
1. (Schild vor einem Haus) zu verkaufen
2. (Schild an Werbematerial in einem Aufsteller) zum mitnehmen
3. (Schild bei einer Warenprobe im Supermarkt) zum probieren
Wie diese Beispiel schon zeigen, liegen hier vielleicht verschiedene Strukturen vor. In (1) würde wahrscheinlich jeder zustimmen, dass es sich bei
zu um eine Infinitivpartikel handelt. In (2) und (3) scheint diese jedoch flektiert zu sein, was eigentlich nicht sein kann, da wir im Deutschen keine flektierten Partikeln haben, das ist ja gerade ihr bestimmendes Wesensmerkmal. Wenn es sich in (2) und (3) jedoch nicht um eine Infinitivpartikel handelt, dann müsste es sich um eine Verschmelzung aus Präposition und Definitartikel handeln. Allerdings müssste dann erklärt werden, warum keine Partikelverben in Strukturen wie (1) auftreten können.
Nun zu meiner Frage: Kennt jemand vll. einschlägige Literatur zu dem Thema. In allem, was ich dazu gefunden habe, wird behauptet, dass es keine frei verwendeten zu-Infinitive gibt (z.B. Rapp & Wöllstein).
ÜberLiteraturtipps oder andere Hinweise wäre ich Euch sehr dankbar
Beste Grüße
PeterSilie