Flexion und Wortbildung

(19.02.2022, 12:52:34)markusbei_ schrieb: Vielen Dank, Jon. Das verstehe ich und ist sehr hilfreich.
Ich glaube, ich bin dann nur mit den Begrifflichkeiten verwirrt:
Ist ein paradigmatischer Ausgleich durch Analogie dann ein rein morphologischer, interner Wandel?

Danke dir!

Klar ist der Wandel morphologisch, phonologisch lässt er sich ja nicht erklären. Im lateinischen Beispiel etwa gilt s > r nur zwischen Vokalen, am Wortende bleibt s dagegen regelmäßig erhalten.

(19.02.2022, 12:42:30)markusbei_ schrieb: Hallo Kevin, 

ich zerbreche mir den Kopf an folgender Aufgabe: 

Für welche Begriffe dienen die Wörter (a)-(h) und ihre Paradigmen als Beispiele? (Nichtzuordnungen und Mehrfachzuordnungen sind möglich.)  
• Allomorphie  • Synkretismus 

(a) grüne Tonne (b) Haus (c) Haustür (d) sein (e) Spielomat (f) verkaufen (g) Wartetest (h) Weinfälscher

Ich sehe nicht, für welche Begriffe die Wörter und ihre Paradigmen als Beispiele dienen sollen?

Verstehst du das besser?

Danke für deine Mühe, Kevin :)

Liebe Grüße Markus

Moin, 


"Synkretismus" ist schon mal richtig, Synkretismen gibt es in den Paradigmen zuhauf (allein in (a):  die grün-e Tonne (Nominativ/Akkusativ), der grün-en Tonne (Genitiv/Dativ)).  

Allomorphie gibt es auch, z.B. bei Spielomat und Weinfälscher - beides männliche Substantive, die allerdings verschiedenen Flexionsklassen angehören (die Allomorphie ist hier also morphologisch bedingt):

(1)
  a. der Spielomat, des Spielomat-en, dem Spielomat-en, den Spielomat-en
  b. der Weinfälscher, des Weinfälschers, dem Weinfälscher-∅, den Weinfälscher-∅

Es hilft, sich die Definitionen von Synkretismus  aus dem Skript oder den Folien der jeweiligen Vorlesung durchzulesen sich die Paradigmen (im Kopf oder auf Papier) aufzumalen und zu überprüfen, ob es dort Muster gibt, die auf diese Definitionen zutreffen. 
Falls es zu der Vorlesung keine Folien oder Skripte gibt, gehen auch immer die Materialien von Fabian Heck (Uni Leipzig, Linguistik-Institut) : https://home.uni-leipzig.de/heck/kurse.ss.18.htm

Verlangt die Aufgabenstellung, dass man alle Synkretismen auflistet? Dann kann ich Deine Überforderung verstehen. Bei solchen Aufgaben überlege ich immer, ob ich nicht doch programmieren lernen sollte, um mir dann eben mal ein Programm schreiben zu können, das die stumpfe Identifizierungsarbeit für mich erledigt ;)) 

Oder soll man zwischen inner- und transparadigmatischen Synkretismen unterscheiden? 
(Zu inner- und transparadigmatischen Synkretismen siehe diesen Foliensatz von Johannes Hein (ehemals Uni Leipzig, jetzt HU Berlin), Folien 34-35: http://www.johannes-hein.de/teaching/SoS...tzung1.pdf)

Hey @Administrator, danke für die Sternchenreaktion. Handelt es sich dabei um ein optimalitätstheoretisches violation mark oder ein Inakzeptabilitätszeichen? Falls ja, hätte ich gern Feedback, ich bin doof und komm nicht von allein drauf, was ich falsch gemacht haben könnte :/ 
Viele Grüße!

Nein, eher ein Fleiß-Sternchen