Uff, Du kannst Fragen stellen!
Ich habe von (formaler) Logik und derlei nicht genug Ahnung. Ich kann mir also nur eine "Ausrede" zurecht basteln, um sie in den virtuellen Raum zu stellen.
Du sprichst zunächst von fiktiven Gegenständen, dann von Personen. Darf ich die mal kurz zusammenfasen? Letztlich beziehen sich Namen (appellativa und propria) nur mittelbar auf das Objekt in der außersprachlichen Wirklichkeit. Unter jene kann man auch imaginäre Wirklichkeiten fassen, denke ich. Es geht darum, dass es außersprachliche entitäten sind. Mittelbar deshalb, weil sie sich eigentlich auf die Vorstellung, eine mentale Repräsentation beziehen, das, was bei
de Saussure mit
concept gemeint ist. Und diese Vorstellung ist letztlich dieselbe, ob der Referent nun physisch greifbar ist oder nicht. Ich sollte mich hüten, jetzt das Fass aufzumachen, ob Gott fiktiv ist oder nicht, aber für die Argumentation können wir ja einfach mal davon ausgehen, dass für Teile der Sprechergemeinschaft Gottheiten, Engel, Dämonen, usw. existieren, für andere nicht. Das hindert uns als Gesamtheit nicht daran, diese Begriffe zu werwenden und verstanden zu werden.
Wenn jemand eine fiktive Figur erfindet, so existiert in seiner Vorstellung eine mentale Repräsentation dieser Figur. Auf die kann er sich mit einem Namen beziehen und jeder, der an der Konvention teilhaben möchte, auch.
Wahrscheinlich verstehe ich das Problem nicht ganz — oder?