Diskussion zum Sprachgebrauch im politischen Diskurs

Ich bin fast entsetzt darüber, was sich Linguisten – als solche – an politischen Stellungsnahmen herausnehmen: bei der Wahl so genannter Unwörter. Kaum etwas wird ja mehr wahrgenommen und verbreitet.
„Bis 1994 wurde das ‚Unwort des Jahres‘ von der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) gewählt. Nach einem Konflikt mit dem Vorstand der GfdS machte sich die Jury als ‚Sprachkritische Aktion Unwort des Jahres‘ selbständig.“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Unwort_des...utschland))
Nun also „Klimaterrorismus“, wie früher mal „Gutmensch“ u.ä. - eindeutig tendenziös … Aber ich entnehme Wikipedia, dass dergleichen schon oft bemängelt wurde.
Worum ging es eigentlich in dem bei Wikipedia erwähnten Konflikt?

In dem sehr, sehr langen Beitrag von Deutschland Radio Kultur, der auf der Wikipedia-Seite verlinkt ist, heißt es, dass es damals wohl zu Unstimmigkeiten mit dem Vorsitzenden der GfdS kam. Es hätte wohl im Zuge einer Auseinandersetzung mit dem Bundeskanzleramts über die Wissenschaflichkeit des Auswahlprocederes Bedenken gegeben, dass die Bundeszuschüsse an die GfdS ausbleiben könnten. Ein von Helmut Kohl geprägter Begriff stand wohl in der engeren Auswahl für das Unwort des Jahres und da Wahlkampf war, bekam man anscheinend kalte Füße.

Müsste nicht auch der Name des Forums geändert werden? Wenn "Linguisten" Linguistinnen so ausschließt?

(07.10.2023, 18:48:46)kunnukun schrieb: Müsste nicht auch der Name des Forums geändert werden?  Wenn "Linguisten" Linguistinnen so ausschließt?

Das hatten wir schon mal:
https://www.linguisten.de/Thread-Gerecht...9#pid17439

Natürlich könnte ich die Hauptdomain auf linguistik-forum.de umstellen. Aber bei einem schon 19 Jahre lang etablierten Namen habe ich da kein gutes Gefühl.

(12.10.2023, 05:59:20)Administrator schrieb:

(07.10.2023, 18:48:46)kunnukun schrieb: Müsste nicht auch der Name des Forums geändert werden?  Wenn "Linguisten" Linguistinnen so ausschließt?

Das hatten wir schon mal:
https://www.linguisten.de/Thread-Gerecht...9#pid17439

Natürlich könnte ich die Hauptdomain auf linguistik-forum.de umstellen. Aber bei einem schon 19 Jahre lang etablierten Namen habe ich da kein gutes Gefühl.

Wenn das so weitergeht in der Welt, gibt es vielleiicht bald einen Rechtsanspruch darauf.

Ich weiß nicht, was mit "das" gemeint ist. Wenn es hier allerdings um Juristerei geht, zeigt sich vor allem in letzter Zeit durch die Rechtsprechung in immer mehr Institutionen wie Schulen, wo das Gendern gerichtlich verboten wird, dass der Trend eher in die andere Richtung geht und die individuelle Wahl von Personal, Institutionen, Ämtern etc. beschnitten wird, die sich vielleicht fürs Gendern entschieden hätten, gäbe es kein Verbot dessen. Wie auch immer man das sehen mag, gibt es bereits einen Gerichtsbeschluss aus 2018, dass man keinen Rechtsanspruch auf Gendern hat. Von daher sehe ich nicht, dass das "das" so "weitergeht" und es bald einen Rechtsanspruch "da"rauf gibt.