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Kevin > 13.06.2011, 21:11:00
janwo > 13.06.2011, 21:33:00
Sebastian > 14.06.2011, 09:26:19
Kevin > 14.06.2011, 15:34:00
janwo > 14.06.2011, 17:14:42
Kevin > 14.06.2011, 17:34:05
janwo > 14.06.2011, 21:06:23
naddy > 23.11.2011, 21:57:43
(13.06.2011, 21:33:00)janwo schrieb: Hehe, ich hab's geahnt, als ich das Fass hier aufgemacht habe, auch wenn's da um Affrikaten ging. Aber das ist ja ein Steckenpferd-Thema von mir.
janwo > 24.11.2011, 11:15:27
(23.11.2011, 21:57:43)naddy schrieb: Ob man im Deutschen /pf/, /ts/, /tʃ/ als Affrikaten oder als Plosiv+Frikativ ansieht, ist gehupft wie gesprungen, aber es gibt Sprachen die sowas unterscheiden, z.B. Polnisch die Affrikate <cz> /tʃ/ vom Cluster <trz> /t:ʃ/, oder wie auch immer man den Unterschied in IPA kennzeichnen mag.
(23.11.2011, 23:09:37)kunterbunt schrieb:Dann wären /ə/ oder /ŋ/ keine Phoneme des Deutschen, weil sie bestimmten Beschränkungen unterliegen? OK, beim /ə/ wird es schwer, ein lupenreines Minimalpaar zu finden, weil die Intonationsstruktur nie genau übereinstimmen kann. Aber für's /ŋ/ gibt es welche: Land : lang (ok, nicht dieselbe Wortart) usw. Nur weil es nicht für alle drei Positionen (An-, In- und Auslaut) ein Minimalpaar gibt, hat das /ŋ/ doch dennoch bedeutungsunterscheidende Funktion.(14.06.2011, 17:14:42)janwo schrieb: Naja, gut, aber wir haben ja auch andere Phoneme (Einzelphoneme) mit VorkommensbeschränkungenDas verwirrt mich. Ich dachte, gerade das sei ein Argument dafür, dass etwas kein Phonem ist ...
naddy > 24.11.2011, 14:25:53
(13.06.2011, 21:33:00)janwo schrieb: Zu 1./2.: Die Tatsache, dass die Zwielaute sprachhistorisch zumeist (immer?) aus (nicht-komplexen) Phonemen entstanden sind (wie eben im Deutschen), [...]
kunterbunt > 24.11.2011, 19:14:35
(24.11.2011, 11:15:27)janwo schrieb:(23.11.2011, 23:09:37)kunterbunt schrieb:Dann wären /ə/ oder /ŋ/ keine Phoneme des Deutschen, weil sie bestimmten Beschränkungen unterliegen? OK, beim /ə/ wird es schwer, ein lupenreines Minimalpaar zu finden, weil die Intonationsstruktur nie genau übereinstimmen kann. Aber für's /ŋ/ gibt es welche: Land : lang (ok, nicht dieselbe Wortart) usw. Nur weil es nicht für alle drei Positionen (An-, In- und Auslaut) ein Minimalpaar gibt, hat das /ŋ/ doch dennoch bedeutungsunterscheidende Funktion.(14.06.2011, 17:14:42)janwo schrieb: Naja, gut, aber wir haben ja auch andere Phoneme (Einzelphoneme) mit VorkommensbeschränkungenDas verwirrt mich. Ich dachte, gerade das sei ein Argument dafür, dass etwas kein Phonem ist ...
janwo > 24.11.2011, 19:48:49
(24.11.2011, 19:14:35)kunterbunt schrieb: Dein Minimalpaar Land-lang finde ich jetzt auch wieder unlogisch, denn [nt] sind doch zwei Laute und [ŋ] einer, oder irre ich mich da?
(24.11.2011, 19:14:35)kunterbunt schrieb: Also, ich bin wahrscheinlich noch bei Weitem nicht so versiert in linguistischen Themen wie du, aber ich habe gelernt, dass es sowohl für [ŋ] als auch für [ə] Argumente für und gegen deren Phonemstatus gibt.
(24.11.2011, 19:14:35)kunterbunt schrieb: Dagegen spricht bei beiden, dass sie vorhersagbar sind, weil ihr Vorkommen von der lautlichen Umgebung abhängt.
(24.11.2011, 19:14:35)kunterbunt schrieb: Dafür sprechen natürlich die Minimalpaare, die man finden kann, z.B. für [ə] Freunden und Freundin (was aber auch wieder angezweifelt werden kann, da es sich bei Freunden ja um eine flektierte Wortform handelt).
kunterbunt > 24.11.2011, 20:38:13
(24.11.2011, 19:48:49)janwo schrieb: Hm. Über die Vorhersagbarkeit von /ŋ/ würde ich mich jetzt gerne belehren lassen. Ich kann höchstens vorhersagen, wo es nicht vorkommt.
Mindaugas > 24.11.2011, 21:50:21
(24.11.2011, 20:38:13)kunterbunt schrieb: Aber [ŋ] ist zumindest teilweise voraussagbar, zum Beispiel (oder ausschließlich?) vor /k/ in Wörtern wie schlank. In dem Fall könnte es dann doch als Allophon von /n/ gewertet werden.
Aber wie ist das mit <n> vor <g> (oder wie kennzeichnet man noch mal Grapheme?) ? Es gibt Leute, die sprechen <ng> zumindest am Wortende wie [ŋk] aus, zum Beispiel in dem Wort Überraschung. Mit der Sprachgeschichte des Deutschen kenne ich mich bisher wenig aus, aber kann es vielleicht sein, dass das quasi ein Relikt aus alten Zeiten ist und [n] und [g] erst später zu [ŋ] verschmolzen sind?