Egu-erdi on!
Tag-Mitte gut
'Guten Mittag'
Heute Morgen habe ich versucht, Baskisch zu reden und versehentlich anstelle eines baskischen Wortes ein russisches Wort gesagt. "Oh", habe ich mir gedacht, "Russisch interveniert". Der Ausdruck "intervenieren" hat mich dann auf die Syntax gebracht und ich habe den Gedanken weitergesponnen:
Wenn Russisch interveniert, dann c-kommandiert mich Baskisch nicht mehr. Genauer gesagt: Baskisch c-kommandiert zwar meine maximale Projektion, aber mich selbst als Kopf nicht:
[Bild:
http://ironcreek.net/phpsyntaxtree/stgraph.png.php?]
Jetzt brauche ich nur noch anzunehmen, dass ich ein Merkmal [ulanguage:–] trage und Baskisch sein Merkmal [language:Basque] auf mir valuieren möchte, das aber nicht ganz hinbekommt, weil ich nicht der Kopf der Schwester von Baskisch bin, sondern der Kopf der Schwester des Russisch-Kopfes, der das Merkmal [ulanguage:Russian] auf mir valuiert.
EDIT: Ich erzähle vielleicht einen Blödsinn. Klar c-kommandiert mich Baskisch noch, schließlich ist es Schwester von RussianP und RussianP dominiert mich, wenn auch nicht unmittelbar. Was ich natürlich eiiiigentlich meine, ist, dass die Lokalitätsbedingung für die Valuierung von Merkmalen nicht erfüllt ist.
Das wäre doch etwas für linguisten.de, habe ich mir gedacht, und sogleich die Plauderecke nach einem Thread durchforstet, unter den so ein Beitrag passen würde. Nun bin ich entweder blind oder blöd oder beides (man beachte die Alliteration!) und habe den richtigen Thread übersehen, oder aber es gab ihn bisher noch nicht.
Daher erdreiste ich mich, einen Thread zur Übertragung linguistischer Modelle auf den Alltag / das Privatleben / extralinguistische Situationen / wie auch immer man es nennen möchte, aufzumachen. Falls es zu diesem Thema schon einen Thread oder eine Diskussion innerhalb eines Threads gibt, könnte man diesen Thread hier ja als erweiterten Exponenten betrachten und versuchen, eine DM- oder PFM- oder MinMorph- Analyse dazu zu basteln...