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pragmagnet32 > 02.04.2011, 21:43:30
Kevin > 03.04.2011, 12:15:42
janwo > 03.04.2011, 12:59:29
(02.04.2011, 21:43:30)pragmagnet32 schrieb: immer wieder beschäftige ich mich mit der Frage, inwiefern unser Denken mit der Sprache, die wir sprechen, verknüpft ist. Können wir ohne Sprache denken?
(02.04.2011, 21:43:30)pragmagnet32 schrieb: Wird unser Denken geformt von der Struktur unsrer Sprache?Ich glaube, dass da eine Dreiecksbeziehung vorliegt: Kognitionsfähigkeiten - Kultur - Sprachmittel alle drei haben sich in wechselseitiger Abhängigkeit über die letzten Jahrhuderttausende (weiter)entwickelt.
(29.03.2011, 09:38:11)janwo schrieb: Was die kognitiven Fähigkeiten und deren Erweiterung angeht kann ich Dir empfehlen, die Arbeiten von Michael Tomasello zu lesen (z.B. Die Ursprünge der menschlichen Kommunikation, Suhrkamp, 2011), oder das demnächst erscheinende Buch Cognitive Fire von Daniel Everett.Außerdem lesenswert, wenn es um die Entwicklung der Sprache geht:
(02.04.2011, 21:43:30)pragmagnet32 schrieb: Wüden Linguisten und Psychologen das Denken überhaupt als bewusste Tätigkeit bezeichnen?Wie gesagt, das ist eine Frage, wie Du "denken" definierst.
(02.04.2011, 21:43:30)pragmagnet32 schrieb: Was denkt ihr?;DIch denke, das könnte eine spannende Diskussion werden.
pragmagnet32 > 03.04.2011, 19:05:58
janwo > 03.04.2011, 20:14:04
Kevin > 04.04.2011, 11:39:40
pragmagnet32 > 04.04.2011, 21:40:30
Kevin > 05.04.2011, 16:38:14
megamo > 03.06.2011, 11:08:47
Sebastian > 03.06.2011, 13:20:52
(03.06.2011, 11:08:47)megamo schrieb: Was Sprachentwicklung angeht, so scheinen alle Kinder gleich zu ticken, die eben genannten Einzelsprachlichen unterschiede entwickeln sich erst nach scheinbar universellen, zumindest mit Hinblick auf Motion Events.
megamo > 03.06.2011, 13:35:17
Karoliina > 07.04.2012, 21:42:32
janwo > 08.04.2012, 21:44:12
(07.04.2012, 21:42:32)Karoliina schrieb: wenn ich über etwas nachdenke dann in sprache oder in bildern.. das sind dann allerdings metaphern und im grunde nur eine visuell unterstützte art der spracheEs ist aber schon von der "Logik" der Evolution her so, dass dieses Bilderdenken ursprünglicher sein dürfte, als das sprachbasierte Denken. Denken, Kongnition allgemein, ist ja quasi eine Voraussetzung für Sprache.
(07.04.2012, 21:42:32)Karoliina schrieb: weiterhin ist mir aufgefallen, dass menschen, die sich in agression flüchten oft nicht gut formulieren könnenMag sein. Dann ist die Kausalität aber so herum. Die "sprachliche Impotenz" ist der Grund für die Aggression.
(07.04.2012, 21:42:32)Karoliina schrieb: auserdem ist mir erst gestern als ich die finnische grammatik gegoogled habe (zum spaß) aufgefallen, dass die statt "ich habe.." "bei mir ist..." sagen. das ist also keine aktive tätikeit der person, sondern etwas auf das selbige keinen einfluss hat, was gut mit der fatalistischen denkweise der nordischen völker zusammengehtDas ist vielleicht ein bisschen zu vereinfacht und platt. Auch wenn erst unlängst jemand noch damit eine gewisse Verbreitung mit dem Vorschlag landen konnte, dass bestimmte Arten des sprachlich-grammatischen Zukunftsbezuges einen Einfluss auf die ökonomische Cleverness der Sprecher haben solle. (Dazu und zu anderen Ideen mehr ☞ hier.)
(07.04.2012, 21:42:32)Karoliina schrieb: (die sind ja heute anders drauf aber ich meine, wenn man sich deren götterhimmel und die sache mit den nornen, die den lebensfaden für jeden schon längst gesponnen haben, wo also schon alles entschieden ist ansieht...und das war ja die relevante zeit für die sprachentwicklung), ist beim gäischen genauso...Die "relevante Zeit" ist immer. Jede lebende Sprache ist dabei, sich (weiter) zu entwickeln.Es ist auch keineswegs so, dass grammatische Parameter einer Sprache nur einmal "festgelegt" werden, wenn sie entsteht, und sich dann nicht mehr ändern (können). Und die ein bis zwei Jahrtausende, die vergangen sind, seit die Nornen, Odin und Co. in Mode waren, reichen durchaus auch aus, um sich sprachlich umzustellen.
(07.04.2012, 21:42:32)Karoliina schrieb: ich denke also, dass die sprache von der kultur abhängt und hand in hand mit der art wie wir nachdenken geht.Vermutlich ist das so, aber diese Wechselbeziehung ist viel komplizierter als wir alle uns eingestehen wollen.
Karoliina > 09.04.2012, 00:30:55
megamo > 11.04.2012, 14:00:50