Ich versuche es mal. Stell Dir vor, Du hast drei Dinge, die Du in die richtige Reihenfolge bringen möchtest, sagen wir einfach die Zahlen 1, 2 und 3. Diese Abfolge, also 1,2,3 ist die Abfolge, die Du haben möchtest, nur so ist sie korrekt. In einem Satz wären es nicht Zahlen, sondern Wörter. Diese Abfolge zeigt die Zahlen in ihrer Oberflächenposition.
Nur leider kommen die Zahel nicht so aus unserem Gehirn. Sie können prinzipiell in beliebiger Reihenfolge aus dem Gehirn gekramt werden - die Generative Theorie nimmt aber eine spezielle Abfolge an. Das ist die sog. Tiefenstruktur. Das nennt man Basisgenerierung: Eine Zahl, ein Wort oder jedes beliebige Ding wird aus dem Gehirn geholt und eine Position der Tiefenstruktur gesetzt. Wichtig ist aber, dass die Dinge in der Tiefenstruktur nicht dort stehen, wo sie sich in ihrer Oberflächenposition befinden.
Man braucht jetzt also eine Erklärung, wie die Dinge aus der "ungeordneten" Tiefenstruktur in ihre richtige Position gelangen. Hier kommt die Idee der Bewegung ins Spiel. Ich nenne es eine Idee, weil nicht wirklich geklärt ist, ob Bewegungen tatsächlich kognitiv real sind, oder nicht vielleicht doch eher eine Art Metapher. Ich denke eher letzteres. Bewegungen sorgen nun dafür, dass die Dinge aus ihren Tiefenstrukturpositionen an die "korrekten" Oberflächenpositionen gelangen. Wenn die 1 in der Tiefenstruktur hinten stand, soll sie nun nach ganz vorne. Wenn ein Verb auf der Tiefenstruktur hinten stand, soll es in einem Aussagesatz (der stellt die Oberflächenstruktur dar) an die zweite Stelle. Hier werden jedoch nicht die Wörter durchgezählt. Gemeint ist, dass das Verb nach der ersten Phrase im Satz steht. Muss man nun annehmen, dass Bewegungen auch noch Zwischenstopps einlegen, dann benötigt man das Konzept von Spuren bzw. traces. Eine Spur mach nachvollziehbar, wie die Dinge angeordnet wurden bzw. wohin die Dinge hinbewegt wurden und wo sie Zwischenstopps eingelegt haben.
Viele Grüße
PeterSilie