Wenn ich einfach sage
"Wir brauchen einen neuen Hahn!", weißt du nicht, was ich meine: männlichen Hühnervogel, Teil einer Schusswaffe
, Wasserhahn, Wetterhahn, etc. Wenn aber der (situative oder textliche) Kontext eindeutig (genug) ist, dann ist
Hahn nicht mehr vage. Stehen wir im oder reden wir gerade über den Hühnerstall, ist es äußerst unwahrscheinlich, dass ich das Schusswaffenbauteil oder die Wetterfahne meine (ohne es zu spezifizieren), und auch ziemlich unwahrscheinlich, dass ich den Wasserhahn meine.
So weit so gut. Das geht aber auch anders herum, und da kommen wir der Sache näher. Stell dir vor, wir sitzen an einem Schreibtisch und ich sage zu dir:
"Gib mir mal bitte den Kuli|Kugelschreiber|Schreiber|Stift|Dings." (eventuell sogar mit eindeutiger Zeigegeste), dann ist klar, dass ich keinen Lastenträger (
Kuli) und auch keine des Schreibens kundige Person (
Schreiber) will. Diese Wörter, selbst das Allgemeinwort
Dings, sind in diesem Kontext Synonyme in kontextueller Variation, auch wenn sie es anderswo nicht sind.
Vielleicht hilft diese Lektüre weiter:
https://pub.ids-mannheim.de//laufend/opa...2006-1.pdf