Naja, ein paar mehr Aufsätze/Werke jenseits des trotzdem sehr guten populärwissenschaftlichen Buchs von André Meinunger dürfte es dann schon sein :). Zumal Meinunger einen Rundumschlag macht und sich weniger auf Denglisch/Anglizismen konzentriert. Aber für den Überblick ist das sicherlich nicht verkehrt, da mal reinzusehen, auch für die anderen Themen.
"DENGLISCH"
Zumindest für die Anglizismusdebatte im Deutschen sind aus sprachwissenschaftlicher Sicht die Bücher/Aufsätze von
Alexander Onysko oder
Falco Pfalzgraf lesenswert, z.B:
Monographie:
Onysko, Alexander. 2010.
Anglicisms in German: Borrowing, Lexical Productivity and Written Codeswitching. Berlin, New York: de Gruyter.
Aufsätze:
Onysko, Alexander. 2007. Loan formation revisited: lexical borrowing and conceptual transmission in European languages.
Language Contact and Minorities on the Littorals of Europe. Studies in Eurolinguistics Vol. 5. Ureland, Sture, Anthony Lodge and Stefan Pugh (eds.). Berlin: Logos. 43-56.
Onysko, Alexander. 2007. Anglicisms in German: how to define the lingual foreigner? In:
Finding the Foreign. Schechtman, Robert and Suin Roberts (eds.). Newcastle, UK: Cambridge Scholars Publishing. 214-27.
Onysko, Alexander. 2007. Modeling transmission in language contact: The impact of English on German.
Proceedings of the Sixth Annual High Desert Linguistics Society Conference. Volume 6. Albuquerque, NM. 95-108.
Die Arbeiten von Pfalzgraf beschäftigen sich vor allem mit dem Verein Deutsche Sprache und anderen sprachpuristischen Vereinen. Beim VDS findest du auch jede Menge Argumente der "Denglisch"-Apokalyptiker.
Mein Tipp: Lese dich in je ein, zwei Artikel ein, dann werden dir sicherlich Ideen kommen, wie du es eingrenzen kannst. Mögliche spannende und wichtige Punkte könnte sein, warum wir entlehnen: Einerseits füllen wir oft Lücken im Lexikon des Deutschen, können Bedeutungen feiner differenzieren (Nicht jeder
Verlierer ist auch ein
Loser) und schlussendlich sind viele Begriffe registerabhängig (formelle vs. informelle Sprache, siehe auch Jugensprache oder Jargon).
Generell ist mein Eindruck, dass sich alle drei Themen je nach Gewichtung sehr ergänzen. Das kann dir einerseits die Suche/das Lernen erleichtern, andererseits ist es natürlich schwierig, die drei voneinander abzugrenzen.
Und zuguterletzt findest du für einen ersten (!) groben Überblick in die Entlehnung von Anglizismen auch in den Beiträgen zur "
Wahl des Anglizismus 2010" bestimmt ein paar Anregungen, wie du die Eingrenzung vornehmen möchtest.
BEDEUTUNGSWANDEL
Zu den schon gegebenen Literaturhinweisen kommt jetzt noch Keller - der geht irgendwie immer. Hier wäre natürlich die Frage, ob du es auf lexikalische Einheiten eingrenzen willst oder auch syntaktischen Wandel hinzunehmen möchtest (z.B. Grammatikalisierung, bei Englisch z.B. Wandel von synthetisch zu anaytisch etc. pp.). Mit lexikalischem Wandel dürftest du aber ganz gut aufgestellt sein.
Keller, Rudi & Ilja Kirschbaum. 2003.
Bedeutungswandel. Eine Einführung. De Gruyter.
Keller, Rudi. 2003.
Sprachwandel. 3. Auflage. UTB.
JUGENDSPRACHE
Da muss wer anders mit Literaturhinweisen einspringen. Mir fiele der Schwenk zur Varietätenlinguistik ein.
Darf ich fragen, welche Art Prüfung das ist? Mich wundert es, dass drei doch sehr nahe beieinanderliegende Themengebiete vorgeschlagen wurden.