Hallo,
schwankini
gibt es zu Ihrer Aussage auch Belege woher sich das Wort ableitet?
Oder entspringen Ihre Ausfuehrungen aus Zitaten des Konigs?
Meine weiteren Anregungen sind:
Das Wort "cunnus, cunni" (lat.) fuer den weibliche Geschlechtsbereich ist bekannt, wie auch schon die Vorredner ausgefuehrt haben. Der doppelte Plural ist jedoch schwer erklaerbar. Jedoch koennte die Verwendung einer Abwandlung von den Geschlechtbereichen einer Frau auch der Code fuer Ludwig II gewesen sein.
Auch in Namen wie Kunigunde steht "Kuni" fuer Geschlecht (etwa
http://www.zeno.org/Goetzinger-1885/A/K%...um?hl=kuni), wenn auch eher fuer Herrschergeschlecht.
Auch hier stoert wieder das am Ende befindliche "s".
Von daher finde ich dass die Ausfuehrungen von Herrn Holzschuh etymologisch - wenn auch nicht in der Verwendung aller Schriftstuecke von Ludwig II - durchaus Sinn machen. Falls die Schriftstuecke von Herrn Holzschuh nicht sowieso damals von einer dritten Person erstellt wurden, um Ludwig II zu komprometieren. Dann waere der offensichtliche "Geheimcode" so konzipiert worden, dass man es auch unzuechtiges Verhalten erkennt. Soweit ich mich erinnere stand die zweifelsfreie Echtheitsbestimmung dieser Schriftstuecke noch aus.
Die Deutung als Bart wie es bspw. die Guglmaenner wissen wollen - konnte leider nicht mit Quellen belegt werden (es ist eine Tatsache!) - macht jedoch in manchen der Schriftstuecke deutlich mehr Sinn. Jedoch etymologisch kenne ich kein einziges Wort fuer Bart, welches Aehnlichkeit zum Wort Kunis aufweist - was auch daran liegen mag, dass ich als Nicht-Barttraeger auch nicht alle verschiedene Bartformen benennen kann.
Kunis als Kreis zu deuten mit dem Sinn von Scharmhaaren funktioniert ebenfalls in Teilen der Schriftstuecke. In einem der Schriftstueck moechte der Koenig eine Zeichnung vom Kunis haben. Von einem Bart duerfte das kein Problem und wenig anstoessig sein. Sobald es aber unter die Guertellinie geht (Scharmhaare und Geschlechtsteile), duerft das schon schwierig zu begruenden sein.
Bei Scharmhaaren habe ich das Problem, dass die normalerweise auch nicht ueber eine gewisse Laenge wachsen und somit die Frage, ob die Haare dort gewachsen sind - genau wie die Frage nach einem gewachsenen Glied beim erwachsenen Mann logisch - zumindest nach heutiger kollektiver Logik- keinen Sinn macht. Sollte es sich um Scharmhaare handeln waere die Frage, ob sie dichter geworden sind passender. Andererseits weiss man nicht welche "Wundermittel" zum Haar und/ oder Peniswachstum frueher unter der Hand verkauft wurden.
Ob Scharmhaare oder Geschlechtsteil gemeint ist, macht nach meiner Auffassung keinen groesseren Unterschied, da sie beide in den (zu schuetzenden) Intimbereich gehoeren, indem auch kein Koenig einfach so herumfuhrwerken darf. Das ist der Kern der Diskussion, - nicht so sehr ob es ein Bart ein Penis oder ein Kreis ist- sondern ob er etwas damals verbotenes tat oder etwas ganz harmloses sich dahinter verbirgt. Aus diesem Grund wuerde sowohl die Deutung von Scharmhaaren als auch die Deutung eines Penis auf etwas verbotenes hindeuten. Wohingegen, falls die Deutung auf Bart sich bezieht, es ueberhaupt nichts anruechiges haette.
Da es wohl weitere Schriftstuecke gibt, die die homophilen Fantasien von Ludwig II bestaetigen, ist seine homosex. Neigung nicht erst seit Herrn Holzschuh bekannt gemacht worden. Strittig ist jedoch, inwiefern und ob er das auslebte. Ob er "nur" Fantasien hatte oder tatsaechlich Maenner fuer seine Dienste rekrutierte und ob er nur schauen wollte oder gar mehr. Hierfuer ware die Auswertung der Schriftstuecke interessant und wichtig und auch ob es tatsaechlich Schriftstuecke aus Ludwig II Hand sind.
Auch kannte sich Ludwig II gut im frz. Sprache und in mittelalterlichen Gebraechen. ielleicht laesst sich hier eine Parallele finden.
Wie man sieht laesst sich die Bedeutung nach Jahren nicht so einfach konstruieren, was auf ein Codewort hindeutet. Ich hoffe ich konnte ein paar Vorschlaege liefern und wuerde gerne weitere Meinungen dazu hoeren.
Alles Gute weiterhin