Das Allereinfachste ist natürlich, einfach ein PDF zu erstellen und es bei academics, researchgate, oder linguist.de (scnr) einzustellen. Das ist für alle Beteiligten kostenneutral und völlig unproblematisch. Nachteil: es wirkt unprofessionell und würde auch im Lebenslauf nicht als "echte" Publikation gelten.
Wovon ich abraten würde wären "Pay to publish" und "Print on demand" Verlage, bei denen im Grunde auch bloß eine Datei gehostet wird, und man für extrem teuer Geld dann eine Papierversion bekommen kann, teilweise mit festgelegter (kostenpflichtiger) Pflichtabnahme von 10 oder mehr Exemplaren durch den Autor. Bei manchen Verlagen muss man außerdem noch weitere Produktionsosten, z.B. für den Textsatz bezahlen. Da gibt es viele Kostenfallen und unlautere Anbieter. Ein ganz klares "Bloß nicht!" auch für Websites, die Hausarbeiten u.ä. zum kostenpflichtigen Download anbieten. Das erleichtert nur Plagiate...
Die meisten Unis bzw. Unibibliotheken bieten heutzutage digitale Repositorien an, wo man seine Arbeiten gratis oder sehr günstig veröffentlichen kann, teilweise gibt es auch dort die Option, gedruckte Exemplare entgeltlich zu beziehen; die digitalen Versionen sind zumeist open access weltweit verfügbar. Hierzu können @
sumire und @
thf bestimmt mehr sagen.
Eine "richtige" Buchpublikation in einem Fachverlag dürfte mit einer BA-Arbeit schwer werden, schon weil normalerweise der Umfang der Arbeit nicht groß genug ist, um eine Monographie daraus zu machen. Da bietet es sich eher an, die Arbeit etwas umzubasteln und sie einer Fachzeitschrift anzubieten, wobei es vielleicht ein Problem darstellt, wenn sie in Niederdeutsch abgefasst ist.
Die meisten seriösen Verlage nehmen Arbeiten unterhalb der Dissertation gar nicht an, oder nur auf Kostenrisiko des Autors. Außerdem sind solche Werke oder auch Zeitschriftenexemplare dann später recht teuer und eben nicht für alle leicht verfügbar.
Bei BA-Arbeiten gibt eigentlich keine Publikationspflicht, insofern bist Du vermutlich völlig frei darin, den Text und die Aufmachung so zu gestalten, wie Du es für sinnvoll hältst. Erkundige Dich aber sicherheitshalber bei Deiner Fakultät, inwiefern Du die Uni oder die Tatsache, dass es eine BA-Arbeit war, nennen darfst/musst oder gerade nicht nennen darfst/musst. Manchmal behalten sich Unis und Institute eine Publikationsgenehmigung vor, wenn sie als Entstehungsort erwähnt werden.
Die funktionale Titelei mit Uniname und Matrikelnummer und auch der Anhang mit Plagiatserklärung usw. hat dann beim Buch nichts mehr zu suchen. Das sollte man weglassen bzw. nach den Vorgaben des Verlags formatieren, genauso wie das Layout auch: Ein Buch hat ja nicht diese gigantischen Ränder und Zeilenabstände wie das Einreichungsexemplar. Es ist außerdem üblich, die Arbeit anhand der Gutachten und Korrekturen und ggf. weiteren Feedbacks zu überarbeiten und diese überarbeitete Fassung zu veröffentlichen.
[1] Das ist auch bei Dissertationen mit Publikationspflicht erlaubt und völlig normal. Die Einreichungsfassungen werden ja zumeist ohnehin als solche unabhängig davon archiviert.
Bei den meisten Publikationsverfahren, an deren Ende physische Exemplare aus Papier stehen, bekommt man als Autor eine gewisse Anzahl an Belegexemplaren zur eigenen Verwendung. Die darf man dann verschenken an wen man will, bloß verkaufen darf man sie normalerweise nicht, oder nicht in einer Form, die dem eigentlichen Verlag Konkurrenz macht, das wird im jeweiligen Verlagsvertrag festgelegt.
Der gute Ton gebietet es übrigens, der eigenen Uni(bibliothek) und den Gutachtern jeweils ein Exemplar zu schenken, wenn man nicht gerade im Bösen auseinander gegangen ist.
Fußnoten:
- Im Publikationsverzeichnis führt man sie daher auch zumeist separat als revidierte Fassungen auf.