Dein Link hier war eine Diskussion in einem völlig anderen Kontext. Du hast oben von Anbiederung an die Dozentin gesprochen, wenn sich der/die Threadstarter/in dem Gusto der Dozentin unterordnen würde und ggf. das generische Maskulinum vermeidet. Ich habe deiner Aussage widersprochen. Ob geschlechtergerechte Sprache
an sich Anbiederung ist, ist von dieser Frage völlig unabhängig. (Und da würde ich sagen: Unsinn, warum biedere ich mich an, wenn ich explizit beide Geschlechter nennen will? Aber das gehört überhaupt nicht hierher.)
Ich halte nichts von Päpsten oder Päpstinnen. Ich schätze Luise Pusch, was aber nicht bedeutet, dass ich alles sofort widerspruchslos befolge(n würde oder gar müsste). Davon abgesehen hat Puschs Ruf nach "nicht zwangsneurotischer" Verwendung überhaupt nichts damit zu tun, ob ich als Dozentin eine Hausarbeit auf rein formaler Basis als einheitlich bewerte. Diese Art des Sprachregisters unterliegt Konventionen und je stringenter ich diese einhalte, desto besser wird dem Beurteilenden klar, wie sorgfältig Studierende gearbeitet haben. Ich schreibe meinen Studierenden dabei nie vor, welche Schriftart oder welchen Zitierstil sie verwenden müssen - aber sie müssen es konsequent tun, wenn sie sich für einen entschieden haben. Darum gehts. Wenn ich jemanden wegen konsequentem Verzicht auf weibliche Formen mit Abzügen bestrafen würde, hätte ich meine Aufgabe als Dozentin missverstanden.