Ausspracheproblem

Vor kurzem haben wir darüber diskutiert, wie der Name Voigt ausgesprochen wird. Einige sagen, dass "i" wird mitausgesprochen, andere jedoch das es "verschluckt" werde und der Name unabhängig von der Schreibweise als Vogt ausgesprochen wird.

Wer hat recht und woher kommt das eventuelle Verschlucken des "i"??

danke für die Hilfe.

Moin,

Meines Wissens nach ist das < i > stumm, es ist ein Längenzeichen, so wie in dem Namen Grevenbroich auch. Über die Entstehungsgeschichte der < oi > - Schreibung habe ich leider nichts herausfinden können, sorry.

Gruß,
janwo

Jan hat da vollkommen recht, das <i> zeigt eine Längung des Vokals an (genau wie <h>, Doppelvokal oder <e>), habe das in der Schule als 'rheinisches Dehnungs-I' kennengelert, und wenn man sich die Verbreitung von Orts- etc. namen, in denen das vorkommt, ansieht das auch sehr nach einem regionalem Phänomen aus.
Ist natürlich aber auch möglich, das diese Benennung nur Lokalpatriotismus ist, und das Verbreitungsgebiet in WIrklichkeit viel weiter ist (ähnlich, wie bei der sog. 'rheinischen Verlaufsform', die auch sehr viel weiter verbreitet ist).

Gruß Corinna

Das Dehnungs-i ist regional vor allem auf das Rheinland beschränkt (Ortsnamen), es breitet sich nicht aus (wie die "Verlaufsform", die da nicht zwingend her kommt, sondern sich dort einfach nur am stärksten breitgemacht hat) - das liegt einfach daran, daß nicht ständig neue Orts- und Personennamen dazukommen, und gerade da kommt das Dehnungs-i ja vor. Denkbar, daß in früheren Dialektverschriftungen im Rheinland auch mehr <i>s vorkamen, die Dehnung ausdrückten, diese sind dann aber unter dem Druck der Standardschrift längst zurückgewichen.

Im westfälischen Sprachgebiet gibt es übrigens auch einen nicht im Standard üblichen Dehnungsvokal, das sogenannte "westfälische Dehnungs-e", das z. B. in Ortsnamen wie Laer, Coesfeld und in Familiennamen mit -hues vorkommt.