Hallo, vielen Dank für die Links, die waren wirklich interessant. Also ist die l-Vokalisierung erst einmal kein Hirngespinst meinerseits.
Dennoch wundert es mich, dass das alles für süddeutsche Mundarten gemacht wurde, aber dieses Phänomen meiner Stichproben nach auch hier im hohen Norden existiert.
Das [ı] ist aber nicht der genaue Lautwert, das stört mich noch etwas. Ich finde bisher auch nicht das richtige Diakritika. Es müsste ja eines her, das angibt, dass die Zunge eben nicht den Artikulationsort berührt, sondern kurz davor. Wie ein j, das bei den Alveolen gesprochen wird, es ist aber nicht ɹ. Ich würde den Laut eher als Approximant bezeichnen, wie j und ɥ und nicht direkt als vollen Vokal. (Außerdem beißen die Zähne leicht auf die Zunge an den Seiten.)
Also auftreten tut das vokalische l bei eigentlich allen Lautumgebungen, alle Vokale vorher und auch mit anderen Konsonanten zusammen in der Coda. (Aber bei "du fehlst" oder "Schuld" zum Beispiel tritt es wieder leicht als konsonantisch auf. Ich schätze einmal durch Assimilierung an s.)
Ich habe es einmal aufgenommen. Wer über meine Sprechstimme lacht, kriegt eins oppen Kopp! ;)
Das sage ich:
Balken
melken
Milch
Mulch
Auch wenn es manchmal wie l klingt, ist es doch vokalisch/approximantisch.
(Wieso kann man keine wma oder avi anhängen? Ich kann es leider nicht hochladen.)