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stankovo13 > 03.02.2017, 12:55:09
Yaouoay > 03.02.2017, 13:42:37
stankovo13 schrieb:Ich habe am Donnerstag eine Klausur in (bosnisch/kroatisch/serbischer)Linguistik und verstehe viele Grundbegriffe nicht.
stankovo13 > 03.02.2017, 14:30:14
janwo > 03.02.2017, 19:07:26
Yaouoay > 03.02.2017, 19:18:58
Yaouoay > 03.02.2017, 19:24:32
janwo schrieb:Veranschaulichen geht aber besser, wenn wir etwas genauer von dir erfahren, wo es denn hakt. Ich habe keine Lust, hier 10000 Zeichen zu tippen und dann heißt es "ja, das weiß ich, aber ..."
Also. Wo hakt es denn?
Forum > 03.02.2017, 20:58:36
janwo > 03.02.2017, 21:26:10
Yaouoay > 03.02.2017, 22:28:37
janwo > 04.02.2017, 00:34:05
(03.02.2017, 22:28:37)Yaouoay schrieb: Mir fallen noch viele weitere Beispiele zu Assimilationen (kann man alternativ nicht auch "Assimilierung" sagen?) im Deutschen ein:Kann man. Ist aber nicht üblich.
(03.02.2017, 22:28:37)Yaouoay schrieb: Nasal-Assimilation: Anfang [ˈaɱfaŋ], Umfang [ˈʊmp͡faŋ] / [ˈʊɱfaŋ]Ja. Siehe oben. Nasal + Plosiv und Nasal + Frikativ assimilieren sehr gern.
(03.02.2017, 22:28:37)Yaouoay schrieb: Schwa-Assimilation: essen [ˈɛsən] -> [ˈɛsn̩]Nö. Eine Tilgung ist keine Assimilation. Da wird ja nicht ein Segment einem anderen ähnlich (assimiliert), sondern es verschwindet spurlos.
(03.02.2017, 22:28:37)Yaouoay schrieb: auslautendes /r/ (Tiefschwas): Tier [ˈtiˑɐ̯]Das nennt sich R-Vokalisierung. Auch hier wird nichts ähnlich(er) gemacht.
/r/ nach Vokalen allgemein: schwarz [ˈʃvaʀt͡s] -> [ˈʃvaˑt͡s]
(03.02.2017, 22:28:37)Yaouoay schrieb: stl. /r/ [χ] nach stl. Plosiven: Trage [ˈtʁagə] -> [ˈtχagə] (in mancher Leute Idiolekt)Das könnte eine Assimilation sein.
(03.02.2017, 22:28:37)Yaouoay schrieb: Berliner [ʉ]: Stimme [ˈʃtʉmə] statt [ˈʃtımə]Auch hier wird nichts assimiliert.
(03.02.2017, 22:28:37)Yaouoay schrieb: Bei diesen bin ich mir nicht sicher, ob es sich um Assimilationen handelt. Auf einer bestimmten Ebene könnte man gewiss von Assimilation sprechen:Nö.
anlautender Knacklaut bei Vokalen ([ˈʔanla͡ʊt]
(03.02.2017, 22:28:37)Yaouoay schrieb: Plosiv-Aspiration [ˌaspʰiraˈt͡si̯oˑn]Nö.
Yaouoay > 04.02.2017, 11:19:07
janwo schrieb:Nicht jeder morphophonologische Prozess, nicht jeder Wandel auf lautlicher Ebene, ist Assimilation. Assimilation heißt so, weil etwas ähnlich (oder ähnlicher oder gleich) gemacht wird. So wie übrigens im Wort assimilieren selbst auch, das Präfix {ad-} wandelt sich vor dem /s/ des Stammes {simil-} zu {as-}. Das ist sogar eine totale Assimilation: die Gleichmachung.
Von Assimilation kann man nur dann sinnvoll sprechen, wenn sich bestimmte phonetische Eigenschaften aufzeigen lassen, die von einem Segment auf ein anderes übertragen werden. Sei es der Artikulationsort (Senf /zemf/) oder die Artikulationsart (wie bei {ad-} > {as-}) oder die Stimmtonbeteiligung (wie bei der dt. Auslautverhärtung).
Yaouoay > 04.02.2017, 12:37:02
Yaouoay schrieb:Zum Beispiel beim [ʉ]: Bei Idiolekten, bei denen man die Lippen eher nicht so weit öffnet, ist das [ʉ] näher an dieser Lippenform dran als [ı].
janwo > 04.02.2017, 17:19:52
Yaouoay > 04.02.2017, 19:20:44
janwo schrieb:Das ist dann "Rundung" oder "Entrundung" usw. aber nicht Assimilation. Assimilation bedeutet phonologisch immer, dass eine Eigenschaft von einem Segment auf ein anderes übertragen wird.
Yaouoay schrieb:Aber wahrscheinlich umfasst der Terminus "Assimilation" nicht jede Ebene vom allgemeinen Wort "assimilieren".
stankovo13 > 05.02.2017, 14:44:28