Hallo janwo,
vielen Dank für die Antwort.
O.K., ich streich das mit der "dummen Frage"...
Klar kann man sagen, die Proponenten der suggerierten Begriffsbedeutung der Formeln ("krimineller Ausländer" usw.) implizieren die Generalität dieser Bedeutungszuschreibung. Mir geht es aber lediglich darum, ob es verschiedene Modi der Verwendung von Adjektiven gibt bzw. ob diese in der Linguistik unterschieden werden.
Im einen Fall (der hier nicht vorliegt) wird mit der Adjektivierung eine Unterklasse gebildet: Aus der Gruppe der Ausländer werden die kriminellen herausgegriffen und nur diese thematisiert.
Im anderen Fall ist es die Sinnintention der Sprecher, dass die mit dem Adjektiv gegebene Charakterisierung (Evaluation, Beschreibung) für den Begriff bzw. die Klasse (hier: Ausländer) konstitutiv sei und ihm sein Wesen nach, also immer, anhafte. Insofern ist die Adjektivierung pleonastisch. Sie ist aber nicht sinnlos, weil dem charakterisierten Gegenstand auch andere Eigenschaften anhaften mögen, hier aber eben dieser (das Kriminelle) hervorgehoben wird.
Insofern hätten wir es mit einer Adjektivierung zu tun, die evaluierend ist, aber nicht klassifizierend, sondern generalisierend.
Vielleicht sind ja alle evaluativen Adjektivierungen zumindest latent generalisierend, also nicht klassifizierend. Wird mit "schönen Blumen" nicht die Bedeutung transportiert (da hätten wir die Konnotation), dass alle Blumen schön sind? "Hässliche Entlein" hingegen ist klar klassifizierend.
Was sagt die Theorie dazu?
Vielen Dank