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skinner > 03.12.2010, 13:08:56
Pida > 03.12.2010, 16:33:59
janwo > 03.12.2010, 18:06:00
Zitat:Es gibt eine Ebene in einer Entfernung E, auf die fokussiert wird. Je nach Optik und Blendeneinstellung wird auch ein Stück vor (d.h. in Richtung zum Fotografen hin) der Fokusebene scharf abgebildet, bis zu einer Distanz D und ein Stück hinter der Fokusebene bis zur Distanz X. Die Schärfentiefe ist dann die Distanz D bis X (bzw. X - D Meter), die Tiefenschärfe ist die Distanz E bis X (also X - E Meter). nach diesem Modell wäre Tiefenschärfe eine Teilmenge der Schärfentiefe.
skinner > 05.12.2010, 15:06:06
(03.12.2010, 18:06:00)janwo schrieb: In meinem eigenen Sprachgebrauch verwende ich Schärfentiefe und Tiefenschärfe eigentlich synonym....ist für mich eigentlich der Knackpunkt in der Debatte: Wenn zwei Wörter synonym benutzt werden (Quellen dafür finden sich reichlich, angefangen mit Wikipedia über den Duden bis hin zum Brockhaus, ggf. mit dem Verweis 'ugs.'), wie sinnvoll ist es dann, dem einen Wort eine neue Bedeutung verpassen zu wollen, nur weil die von der technischen Herleitung vielleicht richtiger ist?
janwo > 07.12.2010, 20:57:05
salvadora > 26.12.2010, 01:17:13
(03.12.2010, 18:06:00)janwo schrieb: Es handelt sich bei den beiden Begriffen um sogenannte Determinativkomposita aus einem Bestimmungswort (vorn) und einem Grundwort (hinten).
In meinem eigenen Sprachgebrauch verwende ich Schärfentiefe und Tiefenschärfe eigentlich synonym, also ohne Bedeutungsunterschied
janwo > 26.12.2010, 13:50:25
salvadora > 26.12.2010, 22:26:36
(26.12.2010, 13:50:25)janwo schrieb: Die Tatsache, dass man formal, logisch und semantisch einen Bedeutungsunterschied zwischen Schärfentiefe und Tiefenschärfe machen kann heißt ja nicht, dass im Sprachgebrauch dieser Unterschied verwischt oder aufgehoben werden kann.
In der Heraldik gibt es übrigens auch Kopulativkomposita, bei denen die Konstituentenvertauschung einen Bedeutungsunterschied bewirkt: Ein rot-weißes Wappenbild ist etwas anderes als ein weiß-rotes. (Abfolge der Farben von oben oder heraldisch rechts); die schwarzrotgoldene Flagge (die deutsche) ist etwas anderes als die schwarzgoldrote Flagge der Minangkabau.
(26.12.2010, 13:50:25)janwo schrieb: Die Implikation Determinativkompositum > Konstituntenvertauschung mit Bedeutungsänderung ist nicht umkehrbar. Der Rückschluss/Umkehrschluss/negative Schluss ¬Konstituntenvertauschung mit Bedeutungsänderung > ¬Determinativkompositum ist daher ungültig.
janwo > 27.12.2010, 14:43:55
Zitat:Gilt die Implikation A --> B, so ist die Kontraposition ¬B --> ¬A auf jeden Fall richtig.
janwo > 04.04.2011, 10:59:35